Saisonal, regional, biologisch, nose-to-tail und super food. Viele der modernen Food-Trends sind nichts Neues, sie waren schon vor 5000 Jahren aktuell. Denn es gab nichts anderes, kein Gewächshaus, keinen Kühlschrank, keine Dosen, und die Kühe gaben auch keine 320 Tage im Jahr Milch. Die sehr guten Erhaltungsbedingungen in den Pfahlbauten ermöglichen eine detaillierte Rekonstruktion der jungsteinzeitlichen Ernährung. Wir kennen Reste von hunderten von essbaren Pflanzen- und Tierarten und sogar von Gerichten wie verkohlte Brötchen oder angebrannte Eintöpfe. Dreschreste, Schlachtabfälle, Mahlsteine oder Backteller geben Hinweise auf die Zubereitung. Müllhaufen und Fäkalien beleuchten die unappetitlichen Seiten des Lebens im Pfahlbau. Mit modernen Methoden wie aDNA oder Fettanalysen kommt man auch unsichtbaren Lebensmitteln auf die Spur. Dr. Renate Ebersbach baut alle diese Informationen zusammen und wirft einen frischen Blick in die Pfahlbauküche. War die Ernährung gesund, ausreichend, vielleicht sogar lecker und abwechslungsreich? Von der Vorratshaltung über Ötzis letztes Mahl bis zur Frage, ob die Pfahlbauer Vegetarier waren, werden verschiedenste Themen rund ums Essen angesprochen.