Seit 2017 das Volk der Energiestrategie 2050 zustimmte und den Bau neuer AKWs verbot, gilt die Atomenergie in der Schweiz als Auslaufmodell. In letzter Zeit wurden indes vermehrt Stimmen laut, die das Verbot aufweichen wollen. Ohne neue AKWs sei die Energiewende weg von fossilen Energieträgern nicht zu schaffen, so die Begründung. Dabei geht gerne vergessen, dass es mindestens 15 bis 20 Jahre dauert, bis ein allfälliges neues AKW ans Netz gehen könnte.
Trotzdem: Langfristig könnten neue AKWs – auch für die Schweiz – wieder eine Option werden. Dies dank einer neuen, derzeit noch in Entwicklung stehenden Technologie, der sogenannten Transmutation. Dabei dient das nur schwach radioaktive Thorium als Brennstoff, zudem kann in einem Thorium-Reaktor auch hochradioaktiver Atommüll aus bestehenden AKWs mit «verbrannt» und in schwach- und mittelaktiven Abfall umgewandelt werden. Zudem ist eine Kernschmelze technisch unmöglich, weil keine Kettenreaktion stattfindet.
Der Teilchenphysiker Maurice Bourquin, ehemaliger Rektor der Uni Genf und Präsident des ERN-Rates, ist ein Fürsprecher von Thorium-Reaktoren. In seinem Vortrag stellt Bourquin die Technologie und die Pläne der Firma Transmutex vor, welche die Technologie weiterentwickelt.