<p>Bernard Rambert ist einer der bekanntesten und umstrittensten Strafverteidiger der Schweiz. Von der Terroristin Petra Krause über den anarchischen Ökoterroristen Marco Camenisch und den Bankräuber Walter Stürm bis hin zum gewaltbereiten Brian Keller: Der «Rote Beni» verteidigte sie alle. In «Suspekt» erzählt er ausführlich von seiner Tätigkeit und ordnet diese in die historischen Kontexte der letzten 50 Jahre ein; ergänzt von exklusivem Archivmaterial. Welche Bilanz zieht Rambert nach seiner jahrelangen Tätigkeit als Strafverteidiger? Im Interview mit Julia Klebs (Redaktorin der Schweizer Zeitschrift Widerspruch) erzählt Bernard Rambert offen von seinen Erfolgen und Niederlagen, von Höhepunkten und Abstürzen. Spürbar ist: Seine 1700-seitige Fiche, ein jahrelanges Berner Berufsverbot und ein Monat Untersuchungshaft haben ihn nicht verbittert.Angenehm ist, dass Christian Labharts («Röbi geht», «Zwischen Himmel und Erde», «Giovanni Segantini – Magie des Lichts») Film nicht wie eine erhitzte Gerichtsverhandlung funktioniert. Vielmehr entsteht viel Raum für Ramberts Perspektive: «Christian Labhart lässt in seinem Film ‹Suspekt› den «Terroristenanwalt» ausführlich – und bewusst einseitig – zu Wort kommen. Diese Erzählperspektive durchzuziehen, ist für Labhart insofern ein legitimer...
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<p>Bernard Rambert ist einer der bekanntesten und umstrittensten Strafverteidiger der Schweiz. Von der Terroristin Petra Krause über den anarchischen Ökoterroristen Marco Camenisch und den Bankräuber Walter Stürm bis hin zum gewaltbereiten Brian Keller: Der «Rote Beni» verteidigte sie alle. In «Suspekt» erzählt er ausführlich von seiner Tätigkeit und ordnet diese in die historischen Kontexte der letzten 50 Jahre ein; ergänzt von exklusivem Archivmaterial. Welche Bilanz zieht Rambert nach seiner jahrelangen Tätigkeit als Strafverteidiger? Im Interview mit Julia Klebs (Redaktorin der Schweizer Zeitschrift Widerspruch) erzählt Bernard Rambert offen von seinen Erfolgen und Niederlagen, von Höhepunkten und Abstürzen. Spürbar ist: Seine 1700-seitige Fiche, ein jahrelanges Berner Berufsverbot und ein Monat Untersuchungshaft haben ihn nicht verbittert.Angenehm ist, dass Christian Labharts («Röbi geht», «Zwischen Himmel und Erde», «Giovanni Segantini – Magie des Lichts») Film nicht wie eine erhitzte Gerichtsverhandlung funktioniert. Vielmehr entsteht viel Raum für Ramberts Perspektive: «Christian Labhart lässt in seinem Film ‹Suspekt› den «Terroristenanwalt» ausführlich – und bewusst einseitig – zu Wort kommen. Diese Erzählperspektive durchzuziehen, ist für Labhart insofern ein legitimer Entscheid, als er die ungleichen Machtverhältnisse widerspiegelt, denen Bernard Rambert Zeit seines Lebens Widerstand entgegensetzte.» (Arttv.ch, 19.9.2024)Do, 27.2., 20 Uhr: Podium mit C. Labhart (Regie), B. Rambert (Protagonist) und weiteren Gästen.</p>
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