Spätabends auf dem Heimweg von einer Verkleidungsparty findet Shula auf einer verlassenen Strasse den Leichnam ihres Onkels. Während der Vorbereitungen für die traditionelle sambische Beerdigungszeremonie, die mehrere Tage andauert, bringen sie und ihre Cousinen die dunklen Geheimnisse ihrer Familie ans Licht, die ihre Tanten lieber gleich mit dem Onkel begraben hätten. Mit feinem Gespür für kulturelle Eigenheiten erzählt die junge sambisch-walisische Filmemacherin Rungano Nyoni («I Am Not a Witch») eine surreale, dramatische Komödie voller Überraschungen über die Lügen, die wir uns selbst erzählen. In Cannes ist sie mit dem Preis für beste Regie in der Sektion Un Certain Regard ausgezeichnet worden.«Das spannungsreiche Nebeneinander von matriarchalen und patriarchalen Strukturen im heutigen Sambia verschränkt die junge, sambisch-walisische Filmemacherin zu einer mitreissenden Parabel. Shula ist Angestellte eines internationalen Unternehmens in Lusaka. Ihre Souveränität geht nach dem Tod eines Onkels verloren, als sich die Grossfamilie für die Beerdigungsfeier in ihre Villa drängt. Hauptdarstellerin Susan Chardy ist abwechselnd afrofuturistische Märchengestalt, überwältigte Beobachterin und empathische Akteurin zwischen den Familienfronten, nie ganz Herrin im eigenen Haus, während zu Lucrecia Dalts Musikscore ein verdrängtes Trauma emporsteigt.» (Robert Weixlbaumer, Viennale)