Mit dem Kunstprojekt untersuchen Micha Stuhlmann und Raphael Zürcher gemeinsam mit elf ProtagonistInnen Alltagsroutinen und soziale Resonanzräume.
Wir sind viel grösser, als wir denken und haben so viel mehr Möglichkeiten, als wir ausleben. Diese Erkenntnis geht aus einem neuen Projekt des Laboratoriums für Artenschutz in Kooperation mit dem Open Place in Kreuzlingen hervor. «Mensch*Sein» ist eine Videoinstallation von der Performerin Micha Stuhlmann und dem Videokünstler Raphael Zürcher, die zur Selbstreflexion einlädt. Es ist aber auch ein Porträt eines besonderen Ortes, dem Open Place, das an die evangelische Kirche in Kurzrickenbach, Kreuzlingen, angegliedert ist. Dort treffen Menschen mit bewegenden Geschichten zusammen, ob zum kreativen Wirken oder einfach, um Gemeinschaft zu pflegen. Angestellte, freiwillig Helfende und Gäste aus dem Umfeld des Open Place bilden das Team aus elf ProtagonistInnen, welche sich aus dem Wartezimmer des Lebens heraus aufmachen, um unbekannte Türen zu öffnen. Auf fünf über den Raum verteilten Video-Bildschirmen, die in der Kirche Kurzrickenbach aufgestellt sind, wird das Warten und die Reise der Menschen in Endlosschleife gezeigt – ohne Schnitt, alles in Echtzeit. Es sind alltägliche Situationen, in denen sich die Menschen befinden. Mit dem
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Mit dem Kunstprojekt untersuchen Micha Stuhlmann und Raphael Zürcher gemeinsam mit elf ProtagonistInnen Alltagsroutinen und soziale Resonanzräume.
Wir sind viel grösser, als wir denken und haben so viel mehr Möglichkeiten, als wir ausleben. Diese Erkenntnis geht aus einem neuen Projekt des Laboratoriums für Artenschutz in Kooperation mit dem Open Place in Kreuzlingen hervor. «Mensch*Sein» ist eine Videoinstallation von der Performerin Micha Stuhlmann und dem Videokünstler Raphael Zürcher, die zur Selbstreflexion einlädt. Es ist aber auch ein Porträt eines besonderen Ortes, dem Open Place, das an die evangelische Kirche in Kurzrickenbach, Kreuzlingen, angegliedert ist. Dort treffen Menschen mit bewegenden Geschichten zusammen, ob zum kreativen Wirken oder einfach, um Gemeinschaft zu pflegen. Angestellte, freiwillig Helfende und Gäste aus dem Umfeld des Open Place bilden das Team aus elf ProtagonistInnen, welche sich aus dem Wartezimmer des Lebens heraus aufmachen, um unbekannte Türen zu öffnen. Auf fünf über den Raum verteilten Video-Bildschirmen, die in der Kirche Kurzrickenbach aufgestellt sind, wird das Warten und die Reise der Menschen in Endlosschleife gezeigt – ohne Schnitt, alles in Echtzeit. Es sind alltägliche Situationen, in denen sich die Menschen befinden. Mit dem Kniff des Verfremdungseffekts wird es ermöglicht, die Routine des Gewohnten zu erkennen und zu hinterfragen. «Wie würde ich mich in dieser Situation verhalten?»
Nachdenken über Schubladisierungen und ihre Auswirkungen:
Die Videos laufen gleichzeitig, was es den Besuchenden von Mensch*sein unmöglich macht, alles zu erfassen. Alle müssen sich entscheiden, welchen Ausschnitt der zur Wahl stehenden Realitäten sie für den Moment wählen. «Die Loops können in Ruhe angeschaut werden, alles wiederholt sich in Endlosschleife. Das Gesamte im Blick zu haben, funktioniert aber nicht», erklärt Micha Stuhlmann. Zur Installation «Mensch*Sein» gehören ausserdem elf Kopfhörer, über die die einzelnen ProtagonistInnen ihre Statements zu fünf Fragen wiedergeben. Diese fünf Fragen tauchen am Sonntag, 10. November, im Gottesdienst von Pfarrer Damian Brot auf, der selbst als Protagonist am Kunstprojekt teilnimmt. Neben dem Nachdenken über uns Selbst und das Menschsein an sich, geht es bei «Mensch*Sein» auch um unser Schubladendenken. Der Mensch muss kategorisieren, um die komplexe Welt zu ordnen. «Schubladisierungen können uns aber auch beengen», gibt Micha Stuhlmann zu bedenken. Wie schnell stecken wir andere in Schubladen? Wie sehr beeinflusst uns das Bewusstsein, dass man selbst ständig von anderen in bestimmte Schubladen gesteckt wird, in unserem Erleben und unserer Lebensgestaltung? Diesen Resonanzraum mit dem uns Umgebenden wieder zu spüren, verfolgt das Projekt. Als Mitrennende in einer Hochleistungsgesellschaft brauchen wir die Entschleunigung, um mit uns und der Welt in Kontakt treten zu können.
«Mensch*Sein» wird am 9. November um 17.00 Uhr mit einer Vernissage eröffnet. Zur Eröffnung spricht die Künstlerin, Physikerin und Philosophin Hoa Luo. Micha Stuhlmann und Raphael Zürcher stehen für KünstlerInnengespräche zur Verfügung und das Duo 2 sam (Susan Gönnert und Simon Weiland) bringen uns das Menschsein musikalisch näher.
Vernissage
09.11.2024 17:00
Ausstellung
10.11.2024 - 08.12.2024
Wochentags ist die Ausstellung zu den Öffnungszeiten des Open Place zu sehen. Zeiten via Website ersichtlich: https://www.open-place.ch
Finissage
08.12.2024 15:00
Mit:
Micha Stuhlmann
Raphael Zürcher
In Kooperation mit dem Open Place Kreuzlingen und Damian Brot.
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