Am Anfang steht ein sonniger Tag, begleitet von Vogelgezwitscher und reichlich Nahrung. Im Zentrum dieser perfekten Existenz thront ein großes Klavier. Über dem makellosen, schwarz-glänzenden Instrument schwebt allerdings eine göttliche Regel: Seine Tasten dürfen niemals berührt werden, denn dies ist durch ein heiliges Dekret verboten.
Andrea kann der Versuchung nicht widerstehen. Anstatt den Apfel und den guten Wein anzunehmen, den Ludmilla ihm anbietet, steht er vor dem Klavier und lässt seine Finger über die Tasten gleiten. Sobald ihre Spitzen die Klaviertasten berühren, kann er nicht mehr aufhören.
Er beginnt mit zeitgenössischen Effekten zu spielen, fügt dissonante Akkorde und unerwartete Rhythmen hinzu - verdreht den Klang des Klaviers nach seinem Willen. Aber auch das reicht ihm nicht aus.
Andrea beginnt das Klavier zu zerlegen. Stück für Stück entfernt er die Saiten, schraubt den Rahmen ab und nimmt die Pedale heraus. Jedes entfernte Teil bringt einen neuen Klang oder eine Stille - eine neue Herausforderung und eine neue Aufregung.
Schließlich schlägt er die letzten Saiten an - mit einem lauten Klang reissen sie! Das Klavier stößt seinen letzten Schrei aus: eine kakophonische Mischung aus Lärm und Endgültigkeit. Der Klang hallt durch den Raum als ergreifender Abschied
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Am Anfang steht ein sonniger Tag, begleitet von Vogelgezwitscher und reichlich Nahrung. Im Zentrum dieser perfekten Existenz thront ein großes Klavier. Über dem makellosen, schwarz-glänzenden Instrument schwebt allerdings eine göttliche Regel: Seine Tasten dürfen niemals berührt werden, denn dies ist durch ein heiliges Dekret verboten.
Andrea kann der Versuchung nicht widerstehen. Anstatt den Apfel und den guten Wein anzunehmen, den Ludmilla ihm anbietet, steht er vor dem Klavier und lässt seine Finger über die Tasten gleiten. Sobald ihre Spitzen die Klaviertasten berühren, kann er nicht mehr aufhören.
Er beginnt mit zeitgenössischen Effekten zu spielen, fügt dissonante Akkorde und unerwartete Rhythmen hinzu - verdreht den Klang des Klaviers nach seinem Willen. Aber auch das reicht ihm nicht aus.
Andrea beginnt das Klavier zu zerlegen. Stück für Stück entfernt er die Saiten, schraubt den Rahmen ab und nimmt die Pedale heraus. Jedes entfernte Teil bringt einen neuen Klang oder eine Stille - eine neue Herausforderung und eine neue Aufregung.
Schließlich schlägt er die letzten Saiten an - mit einem lauten Klang reissen sie! Das Klavier stößt seinen letzten Schrei aus: eine kakophonische Mischung aus Lärm und Endgültigkeit. Der Klang hallt durch den Raum als ergreifender Abschied vom Instrument, das alles gegeben hat.
Am Anfang dieser Kreation standen zwei Komponist:innen und Performer:innen, Ludmilla Mercier und Andrea Zamengo, die das Requiem als Symbol der Tradition erforschen. Inspiriert von Filmen, Fernsehserien der 60er Jahre und Ritualen, schwankt "Lux Æterna" zwischen Feierlichkeit und Leichtigkeit, wobei der Klang zum Protagonisten wird. Diese Totenmesse mit ihren klassischen Sätzen (Kyrie, Sanctus, Agnus Dei) und Texten der Trauer und des Gedenkens wirft tiefe Fragen auf:
Wie kann man über alles lachen?
Wie kann man der Schallmauer Klang verleihen?
Eintritt Fr. 25.– | Fr. 15.– Studierende, Lernende, Kulturlegi
Dauer ca. 50 min.
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