Martin R. Dean legt nicht nur (s)einen Familienstammbaum, sondern auch ein Stück Kolonialgeschichte frei – ein luzider und erhellender Roman. Seit vielen Jahren prägt Martin. R. Dean mit seinen Romanen und Essays die Schweizer Literatur. Ein wiederkehrendes Thema in seinen Texten ist die Auseinandersetzung mit Fremdem und Eigenem, mit Spiegelungen und Zuschreibungen. Ein Interesse, das auch seiner Biografie entspringt: Als Sohn einer Schweizer Mutter und eines indischen Vaters wuchs Dean erst in Trinidad und dann im aargauischen Menziken auf. In «Tabak und Schokolade» (Atlantis 2024) geht der Autor der Geschichte seiner Vorfahren nach – aus der Karibik und Indien, der Schweiz und Norddeutschland – und legt dabei nicht nur einen Familienstammbaum, sondern auch ein Stück Kolonialgeschichte frei. Luzide und reflektiert greift der Roman scheinbar bekannte Themen auf und erschliesst mit ihnen neue Horizonte. Moderation: Ana Sobral In Kooperation mit dem Landesmuseum Zürich Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung «kolonial – Globale Verflechtungen der Schweiz», die bis zum 19.1.2025 im Landesmuseum zu sehen ist, statt.