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Monday

Gesprächsreihe: City Beautiful! Ideales erträumen

Gesprächsreihe: City Beautiful! Ideales erträumen Architektur Forum Ostschweiz, Davidstrasse 40, 9000 St. Gallen Tickets

Credits: No Copyright - United States

Sich heute mit dem Thema der City Beautiful Bewe­gung zu beschäf­tigen, könnte anachronistisch er­schei­nen. Haben unsere Städte nicht andere, dring­lichere Probleme als jenes der Schön­heit? Aber Schön­heit ist, ernst­haft betrachtet, weit mehr als ein ein­nehmen­des Bild; tatsächlich verfolgte die nord­ameri­kanische Bewegung, die Ende des 19. Jahr­hunderts ins Leben gerufen wurde und 1909 im Plan für Chicago von Daniel H. Burnham und Edward Bennett ihren Höhe­punkt fand, eine ent­sprechend komplexe Strategie.

Liest man den Plan mit zeit­genös­sischen Augen, entpuppt er sich zur Parabel, ja zum Lehr­stück für eine moderne urba­nistische Diszi­plin. Der Plan geht von einem klaren, um­fas­senden Programm für die Er­neuerung und Ent­wicklung der Stadt aus. Er setzt dieses Programm inter­disziplinär um: poli­tisch, sozio­lo­gisch, funktio­nal, tech­nisch, öko­nomisch, recht­lich, adminis­trativ und frei­lich ästhe­tisch. Er be­trachtet die Stadt in ihrem gross­mass­stäblichen regio­nalen Zusam­men­hang. Er ist extrem lang­fristig angelegt und bewusst geschmeidig und an­passungs­fähig. Er bleibt trotzdem nicht abstrakt, sondern definiert mit drei­dimensionaler Präzi­sion die öffent­lichen Räume und teil­weise auch die Archi­tekturen. Er ist visio­när, setzt sich aber gleich­wohl

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Sich heute mit dem Thema der City Beautiful Bewe­gung zu beschäf­tigen, könnte anachronistisch er­schei­nen. Haben unsere Städte nicht andere, dring­lichere Probleme als jenes der Schön­heit? Aber Schön­heit ist, ernst­haft betrachtet, weit mehr als ein ein­nehmen­des Bild; tatsächlich verfolgte die nord­ameri­kanische Bewegung, die Ende des 19. Jahr­hunderts ins Leben gerufen wurde und 1909 im Plan für Chicago von Daniel H. Burnham und Edward Bennett ihren Höhe­punkt fand, eine ent­sprechend komplexe Strategie.

Liest man den Plan mit zeit­genös­sischen Augen, entpuppt er sich zur Parabel, ja zum Lehr­stück für eine moderne urba­nistische Diszi­plin. Der Plan geht von einem klaren, um­fas­senden Programm für die Er­neuerung und Ent­wicklung der Stadt aus. Er setzt dieses Programm inter­disziplinär um: poli­tisch, sozio­lo­gisch, funktio­nal, tech­nisch, öko­nomisch, recht­lich, adminis­trativ und frei­lich ästhe­tisch. Er be­trachtet die Stadt in ihrem gross­mass­stäblichen regio­nalen Zusam­men­hang. Er ist extrem lang­fristig angelegt und bewusst geschmeidig und an­passungs­fähig. Er bleibt trotzdem nicht abstrakt, sondern definiert mit drei­dimensionaler Präzi­sion die öffent­lichen Räume und teil­weise auch die Archi­tekturen. Er ist visio­när, setzt sich aber gleich­wohl intensiv mit der exis­tierenden urbanen Struk­tur, dem bau­lichen Bestand und den politischen, sozialen und öko­nomischen Verhält­nissen aus­einander. Und er ver­körpert ein städt­isches Narrativ, das einen neuen urbanen Mythos beschwört und dafür ein­nehmend dar­gestellt, auf­bereitet und ver­mittelt wird.

Vittorio Magnago Lampugnani, Architekt und Architektur­historiker, Zürich
Anouk Kuiten­brouwer, Architektin und Stadt­planerin, ETH Zürich
Meghan Rolvien, Archi­tektin, ZAS* Zürich
Moderation Katrin Eber­hard, Archi­tektin, St. Gallen

Eintritt CHF 10.– / Mitglieder AFO Eintritt frei

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Event organiser

Architektur Forum Ostschweiz

Total: XX.XX CHF

Info

Location:

Architektur Forum Ostschweiz, Davidstrasse 40, St. Gallen, CH