Licht im Papier. Die Druckgraphik von James Turrell

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Licht fasziniert die Kunstschaffenden schon seit Jahrhunderten. Lange Zeit tritt es vor allem als wichtiges Gestaltungselement innerhalb eines Werkes in Erscheinung. Seit dem 20. Jahrhundert wird es allerdings auch selbst zum Thema. Auf radikale Weise bei James Turrell (geb. 1943 in Los Angeles), der zweifellos zu den bedeutendsten Kunstschaffenden der Gegenwart zählt. Seine Kunst besteht aus Licht, ja seine atmosphärischen Installationen lassen die Besucher:innen das flüchtige Element geradezu sinnlich erleben. Gleichzeitig regen sie zum Nachdenken über die eigene Wahrnehmung an. Das Kinderspital Zürich realisiert für ihren Neubau auf Herbst 2024 eine grosse Lichtinstallation Turrells mit dem Titel My Sky, was die Graphische Sammlung Anlass für eine Präsentation ihrer reichen druckgraphischen Bestände des Künstlers nimmt. Zum ersten Mal überhaupt schuf Turrell in den 1980er-Jahren Druckgraphik. Angeregt von seinem Verleger Peter Blum fand er im renommierten Zürcher Kupferdrucker Peter Kneubühler (1944–1999) den idealen Partner. Die Graphische Sammlung ETH Zürich besitzt aus dem Nachlass der Stiftung Peter Kneubühler rund 150 druckgraphische Blätter von Turrell, darunter Probedrucke und verschiedene Zustände. Auch in der Graphik dreht sich für den Künstler alles um das Phänomen...

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Licht fasziniert die Kunstschaffenden schon seit Jahrhunderten. Lange Zeit tritt es vor allem als wichtiges Gestaltungselement innerhalb eines Werkes in Erscheinung. Seit dem 20. Jahrhundert wird es allerdings auch selbst zum Thema. Auf radikale Weise bei James Turrell (geb. 1943 in Los Angeles), der zweifellos zu den bedeutendsten Kunstschaffenden der Gegenwart zählt. Seine Kunst besteht aus Licht, ja seine atmosphärischen Installationen lassen die Besucher:innen das flüchtige Element geradezu sinnlich erleben. Gleichzeitig regen sie zum Nachdenken über die eigene Wahrnehmung an. Das Kinderspital Zürich realisiert für ihren Neubau auf Herbst 2024 eine grosse Lichtinstallation Turrells mit dem Titel My Sky, was die Graphische Sammlung Anlass für eine Präsentation ihrer reichen druckgraphischen Bestände des Künstlers nimmt. Zum ersten Mal überhaupt schuf Turrell in den 1980er-Jahren Druckgraphik. Angeregt von seinem Verleger Peter Blum fand er im renommierten Zürcher Kupferdrucker Peter Kneubühler (1944–1999) den idealen Partner. Die Graphische Sammlung ETH Zürich besitzt aus dem Nachlass der Stiftung Peter Kneubühler rund 150 druckgraphische Blätter von Turrell, darunter Probedrucke und verschiedene Zustände. Auch in der Graphik dreht sich für den Künstler alles um das Phänomen Licht. Er wählt mit der Aquatinta eine Technik, bei der er auf die Linie als Stilmittel verzichten kann. Durch seine Konzentration auf Flächen gelingt es ihm im zweidimensionalen Raum ebenfalls aufs Vortrefflichste, Licht in Erscheinung treten zu lassen. Heute sind Turrells Werke auch deshalb aktuell, weil sie an der Schnittstelle von verschiedenen Disziplinen situiert sind. Es gibt Berührungspunkte zu Architektur, Land Art, Astronomie, Physik, Erdwissenschaften, Medizin, Wahrnehmungspsychologie sowie Mystik. In der Ausstellung werden diese multiperspektivischen Anschlüsse thematisiert und so eine zum Teil auch unerwartete Sicht auf sein Schaffen ermöglicht. Kuratorin: Dr. Linda Schädler, Leiterin Graphische Sammlung ETH Zürich Wissenschaftliche Mitarbeit: Adrian Hug Begleitend zur Präsentation findet im November ein zweitägiges Symposium zu James Turrell statt. Die Erkenntnisse werden 2025 in einem Tagungsband publiziert, der durch die Thomas und Doris Ammann Stiftung ermöglicht wird.

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