Viele berühmte Songs sind im Schlafzimmer entstanden – „Yesterday“, „Purple Haze“, „Seven Nation Army“. Aber nur wenig Bands wurden im Schlafzimmer gegründet. Zum Beispiel BDRMM. Seine ersten Akkorde soll das nordenglische Quartett 2016 auf der Bettkante ihres Sängers Ryan Smith angeschlagen haben. Vier Jahre später dann das Albumdebüt mit dem treffsicheren Titel „Bedroom“. Damals erinnerten die Gitarren noch an Achtziger-Bands wie Psychedelic Furs, The Cure oder Slowdive. Doch man täte den Briten unrecht, sie in die Retro-Ecke zu stellen, denn inzwischen haben sie ihrem Sound ein überragendes Klangelement hinzugefügt: den Synthesizer. Damit zaubern sie ihre Musik ins Jetzt, ohne auf die klirrenden Gitarren und ein sicherlich eindrückliches Arsenal an Effektgeräten verzichten zu müssen. Auf dem jüngsten Album „I Don’t Know“ ist das besonders gut gelungen: von Ambient und EDM durchfluteter Shoegaze-Pop, der im Club genauso funktioniert wie auf der Konzertbühne. Hinzu kommt Ryan Smiths Gespür für gute Melodien, die einem auch dann noch im Ohr sitzen bleiben, wenn sich der Trockeneisnebel gelichtet hat.