Tomás Luis de Victoria wurde 1548 in Spanien geboren und zählt zu den bedeutendsten Komponisten der Hochrenaissance. Er wirkte in Rom und Spanien als Sänger, Kapellmeister und Organist. Sein Schaffen ist geprägt von einer tiefen Glaubenskraft, die sich aus seiner jesuitischen Ausbildung speist. Ausdruck findet sie in filigranen und dennoch ausdrucksstarken Chorwerken. Victorias 1585 erschienene Motettensammlung Motecta Festorum ist katholischen Festtagen gewidmet und bewegt sich zwischen Feierlichkeit und getragener Freude. In der Missa Quarti Toni von 1592 hingegen lässt Victoria sein Gotteslob in der «vierten Tonart» erklingen, welche die Stimmen auf anrührende Art zart und melancholisch verwebt.
Diesen Werken gegenübergestellt werden moderne geistliche Lieder. Benjamin Britten vertont 1945 in Deus in adjutorium den 70. Psalm, eine innige Bitte um göttlichen Beistand. Hoffnung erklingen lassen Maurice Duruflés vier Motetten von 1960. Sie basieren auf gregorianischen Gesängen und dem in der Renaissance verbreiteten «Cantus firmus»: Eine Stimme singt die Choralmelodie, die anderen begleiten, kontrapunktieren oder imitieren sie. Diese wunderbar schwebende Vokalmusik lässt Kraft schöpfen in schwierigen Zeiten.
Programm
Tomas Luis de Victoria (1548 – 1611)
O quam gloriosium est
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Tomás Luis de Victoria wurde 1548 in Spanien geboren und zählt zu den bedeutendsten Komponisten der Hochrenaissance. Er wirkte in Rom und Spanien als Sänger, Kapellmeister und Organist. Sein Schaffen ist geprägt von einer tiefen Glaubenskraft, die sich aus seiner jesuitischen Ausbildung speist. Ausdruck findet sie in filigranen und dennoch ausdrucksstarken Chorwerken. Victorias 1585 erschienene Motettensammlung Motecta Festorum ist katholischen Festtagen gewidmet und bewegt sich zwischen Feierlichkeit und getragener Freude. In der Missa Quarti Toni von 1592 hingegen lässt Victoria sein Gotteslob in der «vierten Tonart» erklingen, welche die Stimmen auf anrührende Art zart und melancholisch verwebt.
Diesen Werken gegenübergestellt werden moderne geistliche Lieder. Benjamin Britten vertont 1945 in Deus in adjutorium den 70. Psalm, eine innige Bitte um göttlichen Beistand. Hoffnung erklingen lassen Maurice Duruflés vier Motetten von 1960. Sie basieren auf gregorianischen Gesängen und dem in der Renaissance verbreiteten «Cantus firmus»: Eine Stimme singt die Choralmelodie, die anderen begleiten, kontrapunktieren oder imitieren sie. Diese wunderbar schwebende Vokalmusik lässt Kraft schöpfen in schwierigen Zeiten.
Programm
Tomas Luis de Victoria (1548 – 1611)
O quam gloriosium est regnum
Ecce sacerdos magnus
Benjamin Britten (1913 – 1976)
Deus in adjutorium
Tomas Luis de Victoria
Magi viderunt stellam
Doctor bonus
Maurice Duruflé (1902 – 1986)
«Quatre Motets»
Ubi caritas et amor
Tota pulchra es
Tu es Petrus
Tantum ergo
Tomas Luis de Victoria Missa quarti toni
I. Kyrie
II. Gloria
III. Credo
IV. Sanctus
V. Agnus Dei
Dauer ca. 55 Minuten
Der A Cappella Chor Zürich ist spezialisiert auf geistliche A-Cappella-Musik der Renaissance und bringt diese in den Dialog mit Werken des 20. Jahrhunderts. Das Ensemble besteht aus zwei Dutzend ambitionierten Laien und stellt einen hohen Anspruch an ein reines, homogenes Klangbild. Der Chor präsentiert jährlich zwei Konzertprogramme. Er ist seit über dreissig Jahren Gast bei der Konzertreihe Musik und Wort in Kappel am Albis. Einladungen führten den ACCZ schon nach Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und in die Ukraine.
Gegründet wurde der A Cappella Chor Zürich 1972 von Pierluigi Snozzi. Dieser widmete sich insbesondere der Musik Palestrinas und prägte den Chor mit seinen ruhig fliessenden Interpretationen. 2013 übernahm Bohdan Shved die Leitung. Durch den Einbezug moderner Kompositionen gab er dem Chor neue Impulse. Seit 2021 dirigiert Amir Tiroshi den A Cappella Chor Zürich. Er pflegt eine subtile, präzise und energiegeladene Aufführungspraxis.
Dirigent Amir Tiroshi
Amir Tiroshi (*1990) leitet seit 2021 den A Cappella Chor Zürich. Er studierte in seiner Heimatstadt Tel Aviv Orchesterleitung und Kontrabass an der Buchmann-Mehta School of Music, bevor er 2012 für ein weiteres Studium nach Basel an die Schola Cantorum Basiliensis kam. Dort vertiefte er zunächst seine Praxis der alten Musik (BA cum laude 2015). Während seines Bachelorstudiums gründete er 2014 das Kammerorchester Ensemble Tsurà, das er seither leitet und dirigiert. Gleichzeitig widmete er sich intensiveren Gesangsstudien, unter anderem bei Sebastian Goll und Rosa Dominguez. Seinen Master in Chorleitung an der Hochschule für Musik in Basel schloss Amir Tiroshi 2021 bei Raphael Immoos ab. Er leitet mehrere Chöre. Neben seinen Orchester- und Chortätigkeiten ist Amir Tiroshi regelmässig als Sänger und Flötist aktiv.
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