Atelierstipendien sind eine attraktive Möglichkeit, die eigene Komfortzone im bekannten Kulturkreis zu verlassen. Die Zuger Künstlerin Claude Seeberger hat sich von September bis November 2024 darauf eingelassen, lebte und arbeitete im Atelier Belgrad der Städtekonferenz Kultur SKK, in welcher die Stadt Zug vertreten ist.
Claude Seeberger ist in Belgrad neue Wege in ihrer Malerei und ihren Zeichnungen gegangen. Stundenlanges Schlendern, Beobachten und Fotografieren in den Strassen Belgrads haben Visionen generiert, welche die Künstlerin mit grosser Ausdruckskraft aufs Papier gebracht hat. Die symbolträchtige Farbe Rot diente als Basis der künstlerischen Umsetzung. Die menschliche Figur steht dabei im Fokus, erscheint immer wieder als Metapher fürs Verlorensein, für Verletzbarkeit, Freude und Zorn, die eindringlich auf die Betrachtenden treffen.
Ebenso unmittelbar verhält sich die von Seeberger eingesetzte Technik der Fingermalerei. Porträtfotografien von serbischen Persönlichkeiten waren Vorlage zu den imposanten Arbeiten mit dem Titel "Heads", welche weit entfernt von den Vorgaben in geheimnisvolle menschliche Seelenlandschaften führen. (Lotti Etter)
