Bereits Rosmarie Gehrigers Vater war ein ausgezeichneter Zeichner. Er brachte riesige Packpapierrollen mit nach Hause, auf denen sie sich als Kind nach Lust und Laune austoben konnte. Doch ihr Vater starb, als sie 14 Jahre alt war, und sie musste einen «vernünftigen» Broterwerb erlernen. Für junge Mädchen war das KV damals der übliche Weg. Mit Fleiss und Ehrgeiz kam sie bis zur Personalchefin, doch mit Mitte 30 stieg sie aus und ging als Gasthörerin nach Barcelona an die Uni, wo sie ein Jahr Kunst studierte. Freunde in der Schweiz unterstützten sie mit monatlichen Geldzahlungen, die sie in Form von Bildern zurückbezahlte. So bezeichnet sich Rosmarie Gehriger selbst als Glückskind, da sie immer einen Weg und die nötige Unterstützung von kunstbegeisterten Menschen gefunden habe, um von ihrer Kunst zu leben. Seit 2015 arbeitet sie eng mit dem Lehrer und Kunsthistoriker Oliver Elbs zusammen, dem schon in seiner Jugend von seinem Kunstlehrer prophezeit wurde, dass er studieren könne, was er wolle, er aber immer als Künstler enden würde. Zusammen verbrachten die Seelenverwandten viele Sommer in der Provence, wo er ihr Schüler war und sie ihm ihre Technik «aus der Farbe heraus malen» lehrte. Irgendwann kam die Liebe dazu und seit drei Jahren wohnen und arbeiten sie gemeinsam in
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Bereits Rosmarie Gehrigers Vater war ein ausgezeichneter Zeichner. Er brachte riesige Packpapierrollen mit nach Hause, auf denen sie sich als Kind nach Lust und Laune austoben konnte. Doch ihr Vater starb, als sie 14 Jahre alt war, und sie musste einen «vernünftigen» Broterwerb erlernen. Für junge Mädchen war das KV damals der übliche Weg. Mit Fleiss und Ehrgeiz kam sie bis zur Personalchefin, doch mit Mitte 30 stieg sie aus und ging als Gasthörerin nach Barcelona an die Uni, wo sie ein Jahr Kunst studierte. Freunde in der Schweiz unterstützten sie mit monatlichen Geldzahlungen, die sie in Form von Bildern zurückbezahlte. So bezeichnet sich Rosmarie Gehriger selbst als Glückskind, da sie immer einen Weg und die nötige Unterstützung von kunstbegeisterten Menschen gefunden habe, um von ihrer Kunst zu leben. Seit 2015 arbeitet sie eng mit dem Lehrer und Kunsthistoriker Oliver Elbs zusammen, dem schon in seiner Jugend von seinem Kunstlehrer prophezeit wurde, dass er studieren könne, was er wolle, er aber immer als Künstler enden würde. Zusammen verbrachten die Seelenverwandten viele Sommer in der Provence, wo er ihr Schüler war und sie ihm ihre Technik «aus der Farbe heraus malen» lehrte. Irgendwann kam die Liebe dazu und seit drei Jahren wohnen und arbeiten sie gemeinsam in Binningen. Im Sprützehüsli stellen die beiden neben seiner Malerei und ihren Kupferdrucken auch eine spektakuläre gemeinsame Installation zum Thema «Haut - zwischen Grenzen» aus. Dafür fanden sie Freiwillige, denen sie eine Silikonmischung auf einzelne Körperteile auftrugen und nach dem Trocknen vorsichtig abzogen. Entstandene Risse wurden kunstvoll mit professionellen medizinischen Nähten geflickt, um die menschliche Verletzlichkeit zu verdeutlichen. Diese «Häute» sind im Dachstock installiert. Alle Kunstinteressierten sind herzlich zur Ausstellung eingeladen.
Die Kunstschaffenden sind während den Öffnungszeiten anwesend.
Vernissage: Freitag, 1. November 2024, 19 Uhr
Ausstellung: 1. – 24. November, Samstag und Sonntag 11 – 18 Uhr
Event: Sonntag, 10. November, 14 Uhr: Führung von Dr. Oliver Elbs, Kunsthistoriker
Sonntag, 17. November, 14 Uhr: Die Künstler sprechen über die
Entstehungsprozesse ihrer Werke
Finissage: Sonntag, 24. November 2024
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