Vernissage: Freitag, 4.7.2025, 18.30 Uhr
Pressegespräch: Donnerstag, 3.7.2025, 11 Uhr
Kuratorin: Anette Gehrig
Die Comicautorin Alison Bechdel (*10.9.1960, Lock Haven, Pennsylvania, USA) wird einer breiten Öffentlichkeit durch ihren 2008 auf Deutsch erschienenen grafischen Roman und «New York Times»-Bestseller «Fun Home. Eine Familie von Gezeichneten» bekannt. Das vom «Time Magazine» 2006 zum Buch des Jahres gekürte sowie später weltweit erfolgreiche und gewürdigte Meisterwerk rückt Bechdels Familiengeschichte und Beziehung zu ihrem Vater in den Vordergrund, die von dessen unterdrückter Bisexualität geprägt war.
Sechs Jahre später beleuchtet dann ihre zweite autobiografische Erzählung «Wer ist hier die Mutter? Ein Comic-Drama» die komplexe und verwirrende Beziehung zu ihrer Mutter. Beide Bücher berühren durch Anleihen bei der klassischen Literatur, das Einflechten von psychologischen Erkenntnissen sowie eine von Ehrlichkeit, Einsicht und Humor geprägte, kluge Analyse. Alison Bechdel ist auch die Autorin des ab 1983 publizierten queeren Zeitungs-Comicstrips «Dykes to Watch Out For», der auch in mehreren Sammelbänden erscheint. In dieser intelligenten und witzigen Seifenoper begleitet die Leserschaft einen Freundeskreis in einer mittelgrossen US-amerikanischen Stadt durch den
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Vernissage: Freitag, 4.7.2025, 18.30 Uhr
Pressegespräch: Donnerstag, 3.7.2025, 11 Uhr
Kuratorin: Anette Gehrig
Die Comicautorin Alison Bechdel (*10.9.1960, Lock Haven, Pennsylvania, USA) wird einer breiten Öffentlichkeit durch ihren 2008 auf Deutsch erschienenen grafischen Roman und «New York Times»-Bestseller «Fun Home. Eine Familie von Gezeichneten» bekannt. Das vom «Time Magazine» 2006 zum Buch des Jahres gekürte sowie später weltweit erfolgreiche und gewürdigte Meisterwerk rückt Bechdels Familiengeschichte und Beziehung zu ihrem Vater in den Vordergrund, die von dessen unterdrückter Bisexualität geprägt war.
Sechs Jahre später beleuchtet dann ihre zweite autobiografische Erzählung «Wer ist hier die Mutter? Ein Comic-Drama» die komplexe und verwirrende Beziehung zu ihrer Mutter. Beide Bücher berühren durch Anleihen bei der klassischen Literatur, das Einflechten von psychologischen Erkenntnissen sowie eine von Ehrlichkeit, Einsicht und Humor geprägte, kluge Analyse. Alison Bechdel ist auch die Autorin des ab 1983 publizierten queeren Zeitungs-Comicstrips «Dykes to Watch Out For», der auch in mehreren Sammelbänden erscheint. In dieser intelligenten und witzigen Seifenoper begleitet die Leserschaft einen Freundeskreis in einer mittelgrossen US-amerikanischen Stadt durch den Alltag. Die meist lesbischen Freundinnen sowie ihre Freunde und deren Erlebnisse werden gleichzeitig differenziert und zugänglich mit gesellschaftlichen und politischen Themen verwoben. In diesem Comicstrip kommt auch die später als «Bechdel-Test» bekannt gewordene, nicht ganz ernst gemeinte Prüfung auf Geschlechterklischees in Spielfilmen vor: Ein Film ist sexistisch, wenn nicht mindestens zwei eigenständige Darstellerinnen beteiligt sind, die sich zudem über anderes als Männer unterhalten.
Das Cartoonmuseum Basel präsentiert erstmals in Europa eine grosse Retrospektive der u. a. mit dem Eisner Award ausgezeichneten Künstlerin. Tuschezeichnungen aus allen Werken werden ergänzt von Originalen ihres aktuellen Buchs «Das Geheimnis meiner Superkraft», einer überraschend bunt gestalteten Selbstreflektion um Sinnsuche, Sport, Sucht und die Anstrengungen der Autorin, die Lebensuhr zu verlangsamen. Ein besonderer Leckerbissen für alle Fans sind noch unveröffentlichte Auszüge einer Komödie, die 2025 erscheinen wird.
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