Der Badener Historiker Simon Seiner berichtet vom Mord am Badener Stadtmistwärter.
In der Nacht auf Pfingstsamstag 1958 kam es auf der Badener Ruine Stein zu einem Mord. Der 58-jährige Christian Bätscher wurde auf einer Sitzbank neben der St. Niklauskapelle mit tödlichen Kopfverletzungen aufgefunden. Der Tatverdacht fiel schnell auf den knapp 35-jährigen Hilfsarbeiter Walter Gross. Dieser gab zu, in der Nacht mit dem Opfer am Tatort gewesen zu sein, bestritt jedoch die Tat. Das Gericht glaubte ihm nicht und verurteilte ihn zu lebenslänglichem Zuchthaus. Doch Zweifel an seiner Schuld blieben: 1971 wurde Gross in einem aufsehenerregenden Revisionsprozess nach 13 Jahren Haft freigesprochen – der Fall ging als Justizirrtum in die Aargauer Kriminalgeschichte ein.
Der Ermordete war in Birmenstorf wohlbekannt, war er doch der Wärter des Badener Stadtmists. Diese Deponie befand sich seit 1930 auf unserem Gemeindegebiet und bot immer wieder Anlass zu Streit mit der Stadt Baden. Abgelagert wurde alles Mögliche aus der Badener Industrie, seinen Gewerbebetrieben und Haushalten, auch aus dem Stadtspital. Auf dem Stadtmist wurde samstags Feuer gelegt, was Russ und Asche über das ganze Dorf brachte. Erst 1958 kam es zur Schliessung. Die Nussbäume, die auf dem überdeckten Areal beim
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Der Badener Historiker Simon Seiner berichtet vom Mord am Badener Stadtmistwärter.
In der Nacht auf Pfingstsamstag 1958 kam es auf der Badener Ruine Stein zu einem Mord. Der 58-jährige Christian Bätscher wurde auf einer Sitzbank neben der St. Niklauskapelle mit tödlichen Kopfverletzungen aufgefunden. Der Tatverdacht fiel schnell auf den knapp 35-jährigen Hilfsarbeiter Walter Gross. Dieser gab zu, in der Nacht mit dem Opfer am Tatort gewesen zu sein, bestritt jedoch die Tat. Das Gericht glaubte ihm nicht und verurteilte ihn zu lebenslänglichem Zuchthaus. Doch Zweifel an seiner Schuld blieben: 1971 wurde Gross in einem aufsehenerregenden Revisionsprozess nach 13 Jahren Haft freigesprochen – der Fall ging als Justizirrtum in die Aargauer Kriminalgeschichte ein.
Der Ermordete war in Birmenstorf wohlbekannt, war er doch der Wärter des Badener Stadtmists. Diese Deponie befand sich seit 1930 auf unserem Gemeindegebiet und bot immer wieder Anlass zu Streit mit der Stadt Baden. Abgelagert wurde alles Mögliche aus der Badener Industrie, seinen Gewerbebetrieben und Haushalten, auch aus dem Stadtspital. Auf dem Stadtmist wurde samstags Feuer gelegt, was Russ und Asche über das ganze Dorf brachte. Erst 1958 kam es zur Schliessung. Die Nussbäume, die auf dem überdeckten Areal beim Autobahnanschluss Baden-West wachsen, täuschen über die Altlasten hinweg, die noch im Untergrund schlummern.
Der Anlass dauert rund 90 Minuten und findet bei einem Apéro, offeriert von Gemeinderat und Kulturkreis Birmenstorf, seinen Ausklang.
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